Extraterritorialer Grundrechtsschutz gemäß Art. 16a GG.

Die Autorin befasst sich mit dem seit Langem geführten Streit um die territoriale Reichweite des deutschen Asylgrundrechts. In ihrer Arbeit werden zahlreiche Argumente für und gegen eine Beschränkung des Art. 16a Abs. 1 GG auf das deutsche Staatsgebiet systematisiert und analysiert. Sie beleuchtet die Fragestellung aus verfassungs-, völker- und EU-rechtlicher Sicht. Einen Schwerpunkt widmet sie der extraterritorialen Grundrechtsgeltung für gebietsfremde Ausländer nach deutschem Verfassungsrecht allgemein, wobei sie zwischen den verschiedenen Grundrechtsdimensionen unterscheidet. Das Asylrecht ordnet sie im Anschluss als Abwehrrecht ein und kommt zusammen mit einer Auslegung des Art. 16a Abs. 1 GG zu dem Ergebnis, dass es eine territoriale Beschränkung des Asylrechts auf das deutsche Staatsgebiet nicht gibt. Die Auswirkungen dessen auf die Handlungsoptionen der Bundesrepublik werden u.a. für die Rechtslage auf See veranschaulicht.

Annika Dippel studied law in Bochum and Oviedo. 2013 she completed her First State Examination as one of the top three graduates of the Ruhr-University. Thereupon, she worked as a research assistant at a law firm in the field of public law for eight months. Subsequently, she studied at the University College London and completed her studies with an LL.M. in International Law. From 2015 to 2019 she was a research assistant at the Chair for Public Law and European Law of Prof. Dr. Wolfram Cremer at the Ruhr-University Bochum. In Autumn 2019 she began her legal traineeship in Bochum. 2020 she received her doctorate.